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Über Patchwork und Quilten

  • 27. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. März



Die Geschichte der Quilts ist faszinierend. Sie erzählt von enormer kreativer Erfindungskraft mit minimalen Mitteln und von ihrer sozialen Bedeutung. Ihre Erscheinungsformen sind ornamental, farbenfroh, geometrisch, improvisiert, figurativ und erzählerisch. Sie schützen uns vor Kälte, kleiden uns, sind verspielt oder durchdacht. Jedes Stück trägt die Handschrift seiner Macherin – mal präzise ausgeführt, mal leichtfüßig unregelmäßig.

Stoffe können bemalt oder bedruckt, bestickt oder appliziert, zugeschnitten und wieder zusammengenäht werden. So entstehen individuelle Texturen und Oberflächen.


In meinen Händen

Wenn ich Stoffe in die Hand nehme, sie auf meinen Schoß lege und von Hand zusammennähe, fühle ich mich verbunden mit einer Welt, in der es selbstverständlich war, Dinge mit den Händen zu schaffen. Es ist beruhigend und vergewissernd zugleich. Die Techniken sind so simpel wie raffiniert.


Ein Blick zurück

Ein Blick zurück auf unsere Vorfahren ist notwendig, um zu verstehen, wie sie mit textilem Material umgingen. Über viele Hände und einen gewaltigen Zeitraum hinweg sind Anleitungen entstanden, die weitergegeben und nacherzählt werden können. Am besten lernen wir sie, indem wir zusehen und nachahmen – in der Tradition der mündlichen Überlieferung.

Es liegt eine besondere Schönheit in der Erfahrung, diese Anleitungen für mich nutzbar zu machen und mich in einem größeren Kontext zu erleben. Das Handwerk und die Geschichte der Quilts erzählen von menschlichen Bedingungen und Vergewisserungen.


Gemeinsam quilten

Wir quilten gemeinsam. Der Prozess ist langsam und bereitet in der Gemeinschaft mit anderen mehr Freude. Wir patchen – aus Nachhaltigkeit, als Akt der Erinnerung an Menschen und Zeiten, um Babys willkommen zu heißen, wichtige Ereignisse zu feiern oder symbolisch Stücke zusammenzufügen, wenn das Leben in Fragmente zerfällt.

Wir erleben uns als kreative Wesen. Mit Craftivism bringen wir Ideen über unsere sozialpolitische Welt zum Ausdruck. Für die Frauen von Gee’s Bend war Quilten überlebensnotwendig. Sie haben Kunstgeschichte geschrieben – eine Geschichte, die interessanterweise immer wieder neu entdeckt wird.


Hier ist ein tolles Portrait von den Frauen von Gee´s Bend von der NYT:

 

Ich liebe das "Radical Quilting" von Rosie Lee Tompkins und ihre Arbeiten in der Ausstellung:


Die Patchworks und Quilts aus Gee’s Bend sowie die Werke von Rosie Lee Tompkins sind in ihrer Einzigartigkeit auf magische Weise unnachahmlich. Klassische Patchworkblöcke sind in ihnen präsent, ohne sich aufzudrängen – wie improvisierte Melodien im Jazz. Ihr untrügliches Gespür für Farbe, Rhythmus und Stoffqualität sowie ihr Arbeitsethos sind für mich eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration.



 

 

 

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